Rezension des Buches “Der dümmste Krieg. Ein kurzer Weg nach Srebrenica” von Bogumil Balkansky für den Falter
Wie erzählt man von einem Krieg, der vor 30 Jahren vor unserer Haustür begann und sich durch unvorstellbare Grausamkeiten, systematische Vergewaltigungen und ethnische Säuberungen auszeichnete, bis er im Sommer 1995 vor den Augen der Weltöffentlichkeit in den Völkermord von Srebrenica mündete? Wie erzählt man von einem Krieg, von dem man persönlich und familiär betroffen war, obwohl man nichts mit ihm zu tun haben wollte? Bogumil Balkansky ist mit seinem neuen Buch „Der dümmste Krieg. Ein kurzer Weg nach Srebrenica“ ein Bravourstück gelungen. In lakonischem Ton, der dem Thema nichts von seiner Dramatik nimmt, sondern es nur umso eindrücklicher macht, nähert er sich dem Geschehen und erzeugt ein intellektuell wie emotional nachvollziehbares Bild jenes Grauens, das die verschiedenen Volksgruppen im einstigen Jugoslawien in seinen Sog gezogen hat.
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Organisationen des politischen Islam und ihr Einfluss in Europa und Österreich

“In Linz sind die problematischen Islam-Vereine sehr gut vernetzt – vor allem in die Politik hinein”
Interview mit dem Linzer Stadtmagazin LINZA
Der Wiener Historiker und Autor Heiko Heinisch publiziert sehr erfolgreich in den Themenbereichen Antisemitismus, Integration und Islam. Der 54-Jährige hat sich u.a. durch den Forschungsbericht über „Die Rolle der Moschee im Integrationsprozess“ einen Namen gemacht. Heinisch wurde von den NEOS in den Linzer Integrationsausschuss als Experte für den politischen Islam entsandt. Im LINZA-Exklusivtalk spricht Heinisch über die Gefahren der Muslimbrüderschaft und seine Verbindungen in die Linzer Stadtpolitik.
Herr Heinisch, was fällt eigentlich genau unter den Begriff „Muslimbruderschaft“?
Die Muslimbruderschaft ist einerseits eine Kaderorganisation, die in nahezu allen Ländern tätig ist, in denen Muslime leben, und andererseits eine politische Massenbewegung. In Europa treten die Muslimbrüder gewaltfrei auf und distanzieren sich von Dschihadisten, Gewalt und Terror – aber sie sind global gesehen keine gewaltfreie Bewegung, sondern haben ein taktisches Verhältnis zu Gewalt. Aus wiederholten Niederlagen in Ägypten und Syrien gelernt, wird Gewalt als Mittel abgelehnt, wenn die Gefahr der Verfolgung und Zerschlagung durch einen übermächtigen Gegner besteht. Stattdessen wird der Weg der schrittweisen Infiltration gewählt. Wo Gewalt für ein zielführendes Mittel gehalten wird, unterstützen sie aber bewaffnete Organisationen bzw. gründen eigene, wie etwa die Hamas.
Wie gut sind die Muslimbrüderschaften oder ähnliche Bewegungen in den Landeshauptstädten organisiert?
Dschihad auf dem Bildungsweg
VON HEIKO HEINISCH UND NINA SCHOLZ
Islamistische Verbände wollen Europa über Bildung und Erziehung erobern. Ihr Ziel sind Gottesstaaten unter Scharia-Justiz. Ihr Netzwerk wächst.
Schon Anfang des Jahres hatte der französische Präsident Emmanuel Macron angekündigt, an den „islamistischen Separatismus“ verlorene Gebiete der Republik zurückzuerobern. Nach dem Mord an dem Lehrer Samuel Paty, der im Unterricht Mohammed-Karikaturen behandelt hatte, nimmt diese Ankündigung Gestalt an. Neben etlichen Vereinen und Moscheen stehen nun auch islamische Bildungseinrichtungen und der bislang erlaubte Hausunterricht im Visier des Staates. Wie sich herausstellte, wurde Letzterer vielfach dazu genutzt, Kinder in inoffizielle islamische Schulen zu schicken.
Damit gerät ein zentraler Bereich islamistischer Propaganda in Europa ins Scheinwerferlicht: die Erziehung von Kindern und Jugendlichen.
Steirische „Friedensplattform“, Antisemitismus und Israelhass
Die Israelfeindschaft und BDS-Befürwortung der Steirischen Friedensplattform belegen, dass ihr Name reiner Etikettenschwindel ist.
„Name ist Schall und Rauch“, wusste bereits Goethes Faust, als Gretchen ihn nach seinem Glauben fragte. „Nenn es dann, wie du willst“, dachten sich wohl auch die Gründer der Steirischen Friedensplattform bei der Namenswahl. Hauptsache, der Name weckt positive Assoziationen, denkt man doch bei so einem Namen sofort an Menschen, die sich für Frieden einsetzen, für eine gute Sache also.
Nach eigenen Angaben wurde die Steirische Friedensplattform unmittelbar nach dem 11. September 2001 gegründet, da – so die Selbstdarstellung auf der Website – „nach den Anschlägen absehbar war, dass es in Zukunft zu größeren militärischen Aktionen, in dem damals angedrohten ‚Kampf gegen den Terrorismus‘, kommen werde.“
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EU finanziert diffamierende Studie über “Islamophobie”
Schon das vierte Jahr in Folge geben die Politikwissenschaftler Farid Hafez und Enes Bayraklı gemeinsam mit der türkischen, regierungsnahen Stiftung SETA den sogenannten “European Islamophobia Report” heraus, in dem Wissenschaftler/innen, Journalist/innen und Politiker/innen als “islamophob” und rassistisch denunziert werden. Der Report wurde dieses Jahr von der EU mit knapp 127.000 Euro finanziert. In einem offenen Brief an die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen fordern 13 betroffene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, unter ihnen auch unser Kolumnist Heiko Heinisch, den Stop solcher Förderungen und die Beendigung der Zusammenarbeit mit dem AKP-nahen Thinktank SETA.
Offener Brief
Sehr geehrte Frau Präsidentin von der Leyen,
die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner dieses Briefes bitten Sie und die neue EU-Kommission, dafür Sorge zu tragen, die Zusammenarbeit mit und die finanzielle Unterstützung von türkischen Organisationen einzustellen, die ihre Aufgabe darin sehen, Bürgerinnen und Bürger Europas, die sich öffentlich und kritisch mit der türkischen Regierungspolitik und politisch-islamischen Strömungen in Europa beschäftigen, in regelmäßigen Denunziationsberichten öffentlich anzuprangern.
Zu ihnen zählt der unlängst erschienene „European Islamophobia Report 2018“ (EIR). Er wird, wie die zuvor erstellten jährlichen Reporte, unter der Schirmherrschaft der türkischen, regierungsnahen SETA-Stiftung von den Politikwissenschaftlern Farid Hafez und Enes Bayraklı herausgegeben. Die Europäische Kommission finanzierte diesen Bericht mit 126.951,81 Euro aus dem Fonds zur „Unterstützung des zivilgesellschaftlichen Dialogs zwischen der EU und der Türkei“ (CSD-V). Dieser Fonds wird mit Steuergeldern der EU-Bürgerinnen und –Bürger bestückt. Die Vergabe der Mittel jedoch obliegt allein dem türkischen Außenministerium. Weiterlesen
Ideologischer Tunnelblick auf das „Feindbild Islam“
Mit „Feindbild Islam: Über die Salonfähigkeit von Rassismus“ hat der Politikwissenschaftler Farid Hafez ein ideologisch gefärbtes Buch vorgelegt, das vor allem durch historische Fehler und Auslassungen auffällt. 
Wenn man glaubt, eine große, alles erklärende Theorie gefunden zu haben, läuft man Gefahr, die Wirklichkeit aus den Augen zu verlieren. Fakten werden durch den Filter dieser Theorie wahrgenommen, aussortiert wird alles, was dieser nicht entspricht, aufgewertet alles, was diese zu stützen scheint. Um ein Karl Kraus zugeschriebenes Zitat zu verwenden: Das Ergebnis ist dann oft so falsch, dass nicht einmal das Gegenteil richtig ist.
Ein paar einfache Tricks
Das neue Buch des österreichischen Politikwissenschaftlers Farid Hafez trägt den Titel „Feindbild Islam: Über die Salonfähigkeit von Rassismus“ und liefert hierfür ein gutes Beispiel. Seine Theorie baut auf einigen kleinen Taschenspielertricks auf:
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Die europäische Mission des politischen Islams
Der legalistische Islamismus ist in Deutschland auf dem Vormarsch. Sein Einfallstor ist die Bildung – sein Ziel die Errichtung eines islamischen Gottesstaats mit friedlichen Mitteln.
Von Nina Scholz und Heiko Heinisch
Mit dem Begriff „Islamismus“ verbinden die meisten von uns Bilder von Terroranschlägen, Berichte über Greueltaten des IS, über Sklavenmärkte und schwerbewaffnete, bärtige Männer, die schwarze Flaggen mit Aufdruck des islamischen Glaubensbekenntnisses schwenkend „Allahu Akbar“ in die Kameras schreien. Islamismus wird in erster Linie mit Gewalt assoziiert. Auch Angela Merkel vertrat anlässlich des Anschlags auf die Redaktion von „Charlie Hebdo“ die Meinung, Islamismus beginne dort, wo Gewalt im Namen der Religion ins Spiel komme.
Diese Sicht verkennt das Wesen von Ideologien, die angetreten sind, die Gesellschaft von Grund auf zu verändern. Die Frage der Gewalt ist dabei immer nur eine taktische. Während der Terror im Fokus unserer Aufmerksamkeit steht, haben sich legalistisch arbeitende Islamisten auf den Weg gemacht, unsere Gesellschaft von innen zu transformieren, während die einen zur Waffe greifen, um ihre Utopie herbeizuzwingen, begeben sich andere auf den berühmten Marsch durch die Institutionen.
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Unsere ahnungslosen Verfassungsschützer
Der kürzlich veröffentlichte Bericht des Verfassungsschutzes zu islamischem Extremismus zeigt eine erschreckende Unkenntnis der Behörde

Logo der Muslimbruderschaft – Buch-Cover: “Wahrhaft, es ist der großmütige Koran.” Unter den Schwertern: “Seid bereit”.
Am 14. August präsentierte das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) den Jahresbericht 2018. Das Kapitel “Islamischer Extremismus und Terrorismus” zeugt von erschreckender Unkenntnis des Forschungsstands zu legalistisch-islamistischen Strömungen und überblickt weder die Organisationen in Österreich noch deren internationale Netzwerke.
Während der kürzlich erschienene Verfassungsschutzbericht im deutschen Nordrhein-Westfalen eine Definition des politischen Islam vorlegt und die diversen Strömungen präzise benennt und bewertet, wirkt der BVT-Bericht ahnungslos und unmotiviert und enthält zudem zahlreiche Fehler.
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Wie sich Islamisten in Österreich tarnen
Imagepolitur: Die österreichische Vertretung der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüş wehrt sich dagegen, mit Milli Görüş in Verbindung gebracht zu werden.

Gleich neben Milli-Görüs-Gründer Erbakan: Ümit Vural, Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich. (Quelle: Youtube)
Am 24. Juni veröffentlichte die Kronen Zeitung eine bemerkenswerte, vom Verein Islamische Föderation Sultan Ahmet geforderte Gegendarstellung, in der es heißt, der Verein sei „vollkommen unpolitisch“ ausgerichtet und stehe „insbesondere in keiner Verbindung zur politisch ausgerichteten Milli Görüş“.
Bei Milli Görüş (=Nationale Sicht) handelt es sich um eine türkische islamistische Bewegung, die in Deutschland ihre Zentrale hat und dort unter dem Namen Islamische Gemeinschaft Milli Görüş auftritt. Wegen ihrer islamistischen Ausrichtung wird sie vom Verfassungsschutz beobachtet. Hätte der Verein Sultan Ahmet tatsächlich nichts mit Milli Görüş zu tun, so wäre es verständlich, dass er sich gerichtlich gegen den Vorwurf zur Wehr setzt, Teil dieser islamistischen Bewegung zu sein.
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